Barbara Gutfleisch

Barbara Gutfleisch

Lokomotivführerin mit eidg. Fachausweis, Zentralbahn, Berufsprüfung 2019

Was hat dir besonders Spass gemacht, oder dich besonders positiv überrascht an der Berufsprüfung?

Durch die Arbeit an den Unterlagen ist mir bewusst geworden, wie viel ich kann und weiss. Darüber habe ich mir vorher wenig Gedanken gemacht. In der ersten Selbsteinschätzung hatte ich bei vielen Fragen das Gefühl, nicht 100% Bescheid zu wissen. Doch die Erkenntnisse aus den einzelnen Dokumenten haben mich danach positiv überrascht.

Was hat dir persönlich die Berufsprüfung als Lokomotivführer/in gebracht?

Ich habe mich sehr intensiv mit mir selbst auseinandergesetzt. Das analysieren des eigenen Handelns fand ich spannend. Eine Erkenntnis daraus ist auch, dass ich mir durchaus vorher schon Gedanken und Verbesserungsvorschläge überlegt habe. Dies war mir einfach so nicht bewusst.

Stellt die mit der Berufsprüfung einhergehende Anerkennung unseres Berufes im Bildungssystem (Abschluss in der höheren Berufsbildung) für dich einen persönlichen Mehrwert dar?

Ganz klar. Mit dem Diplom kann ich mich einfacher für Zusatzaufgaben intern (eventuell auch extern) bewerben, es stehen mir mehr Türen offen. Falls ich einmal nicht mehr Lokführerin sein könnte, würde ich erweiterte Möglichkeiten haben, mich beruflich anders zu orientieren.

Du bist jetzt Lokführerin mit eidgenössischem Fachausweis. Herzlich Gratulation. Was bedeutet dir dieses Diplom? 

Für mich ist es eine Genugtuung, den Fachausweis parallel zum Alltag erarbeitet zu haben. Ja, ein bisschen stolz bin ich schon darauf. Das Diplom kann mich beruflich weiterbringen.

Was hat dich motiviert, den Fachausweis zu erarbeiten? 

Ich habe den langen Weg der Gewerkschaft bis zur Verwirklichung dieses Fachausweises miterlebt. Anreiz war sicher, zu sehen, wie es nun wirklich ist. Als Präsidentin des LPV zb wollte ich zudem eine Vorbildrolle einnehmen. Es war mich wichtig, in der ersten Serie die Prüfung abzulegen.

Wie viel Zeit musstest du investieren? 

Oh, einige Stunden. Buch darüber habe ich nicht geführt. Gefühlsmässig waren es mehr als die veranschlagten 50 Stunden.

Welche Schwierigkeiten, Hürden, haben sich während der Weiterbildung ergeben?

Ich fand schnell heraus, dass die Arbeit an diesem Projekt mich geistig sehr fordert. Ich konnte nur arbeiten, wenn niemand da war, was mit einer Familie schwierig ist. Vor dem Spätdienst war es ebenfalls ungünstig, da ich mich danach im Dienst nicht genügend zu konzentrieren vermochte. Die Erarbeitung des Reflexionsberichtes fiel in die Zeit der Schulferien und somit des Familienurlaubes. Das bedeutete: Nachtarbeit am Küchentisch in absoluter Ruhe. Und dann, den Bericht so zu formulieren, dass er verstanden wird, wie meine Gedanken sind, war eine Herausforderung.

Empfiehlst du deinen Berufskolleginnen und -kollegen, den Fachausweis zu erwerben? 

Mit Sicherheit. Es wird mich beruflich weiterbringen, sei es im täglichen Berufsleben wie bis anhin oder dann vielleicht doch mit einer Zusatzaufgabe. Die Optionen werden mehrere.

«Die Eidgenössische Berufsprüfung bringt für mich einen anerkannten und messbaren Abschluss im schweizerischen Bildungssystem – „Lokomotivführer mit eidgenössischen Fachausweis“.
Ich (52 Jahre) bin überzeugt, dass dieser Fachausweis für uns als Berufsgruppe zeitgemäss ist, einen Zusatzwert erbringt und dass dies in Zukunft von den Unternehmungen auch stärker anerkannt werden wird, wie dies in anderen Berufen seit jeher selbstverständlich ist.
Die Vorbereitungszeit für den Abschluss habe ich als sicher intensiv erlebt. Ich bin positiv überrascht, dass mich dieser Abschluss auch persönlich weiterbrachte.

Liebe Berufskollegin, lieber Berufskollege nütze auch du deine Chance und absolviere die Berufsprüfung und erlange damit den eidgenössischen Fachausweis als Lokomotivführer/in. Sie wird dich, aber auch uns als Berufsgruppe in Zukunft weiterbringen. Gemeinsam können wir damit unseren Berufsstatus als Lokomotivführer/in anheben. Allzeit gute und profilfreie Fahrt.»

Hansruedi Stohler
Hansruedi StohlerLokomotivführer mit eidg. Fachausweis, SBB Personenverkehr

«Ich fand es interessant, unseren Beruf und die damit verbundenen Abläufe einmal eingehend unter die Lupe zu nehmen und dadurch festzustellen, dass auch vermeintliche Routinehandlungen mit viel Wissen und Erfahrung verbunden sind.

Durch das Analysieren meiner Stärken und Schwächen weiss ich, wo ich mir einerseits zusätzlichem Wissen aneignen sollte, um meine Arbeit wirklich souverän ausführen zu können und wo ich andererseits auf einen gut gefüllten Rucksack an Kenntnissen und Erfahrungen zurückgreifen kann.

Bis jetzt habe ich noch keinen konkreten Nutzen aus der eidgenössischen Anerkennung gezogen. Aber ich denke, der Fachausweis würde mir im Fall eines unerwarteten Endes der Lokführertätigkeit helfen, den Weg in Richtung einer anderen Laufbahn einzuschlagen.»

Daniel HurterLokomotivführer mit eidg. Fachausweis, SBB Personenverkehr

«Es war für mich sehr interessant und lehrreich, meine Denk- und Handlungsweise bezogen auf das Berufsbild Lokomotivführer zu reflektieren und im Anschluss daran zu optimieren. Der Mehrwert der Berufsprüfung betreffend den Weiterbildungsmöglichkeiten wie auch die Anerkennung des Berufsbildes Lokführer im Bildungssystem Schweiz standen für mich im Vordergrund. Ich kann die Berufsprüfung Lokomotivführer/in mit eidgenössischem Fachausweis wärmstens weiterempfehlen und möchte nun auch Dich dazu motivieren, diese abzulegen.»

Gabriel Altermatt
Gabriel AltermattLokomotivführer mit eidg. Fachausweis, SBB Personenverkehr

«Die Erarbeitung des Reflexionsbericht war für mich beruflich wie auch privat eine Bereicherung. Mittels aufschlussreichen Analysen und fesselnden Gesprächen mit Kollegen/innen konnte ich meine täglichen Arbeitsabläufe bewusst reflektieren und hinsichtlich Effizienz/Sicherheit optimieren. Den eidg. Fachausweis betrachte ich als einen wichtigen Baustein für meinen beruflichen Werdegang.»

Oliver Trottmann
Oliver TrottmannLokomotivführer mit eidg. Fachausweis, Zentralbahn

«Durch das Absolvieren der Berufsprüfung liess ich meine gesamte Zeit als Lokomotivführer (28 Jahre) bewusst Revue passieren. Das Suchen nach Erinnerungen, um das beste passende Erlebnis im Berufsalltag für die entsprechende Aufgabenstellung zu finden, war eine Herausforderung. Dabei stellte ich fest, was ich schon alles Mögliche und zum Teil Unmögliche erleben konnte oder musste. Das damalige Handeln zu reflektieren oder in anderen Worten, kritisch zu hinterfragen, war spannend.

Mit dem Bestehen der Berufsprüfung ist Lokomotivführer endlich mein anerkannter Beruf geworden. Dies gibt mir nun unter anderem eine bessere Absicherung im Falle einer Berufsinvalidität.

So kann ich das Absolvieren der eidgenössischen Berufsprüfung Lokomotivführer/in nur allen empfehlen.»

Thomas Egli
Thomas EgliLokomotivführer mit eidg. Fachausweis, SBB Personenverkehr

«Durch die ausführliche Reflektion habe ich einiges über meine Persönlichkeit gelernt. Die Stärken und Schwächen wurden klar hervorgehoben.

Der eidgenössische Fachausweis bietet eine gute Möglichkeit zur Einordnung der Stellung der Lokomotivführerinnen und Lokomotivführer in der Berufswelt.»

Matthias SchmidLokomotivführer mit eidg. Fachausweis, RhB

«J’ai trouvé intéressant le fait de devoir porter ma réflexion sur des situations vécues de manière personnelle et parfois vieilles de plusieurs années. En effet, avec le recul, on examine toujours les faits de manière différente que sur le moment, dans le «feu de l’action». De plus, j’ai beaucoup apprécié, dans le cadre de ce brevet fédéral, d’avoir à porter un regard plus analytique sur mon quotidien de mécanicien de locomotive et de pouvoir ainsi mettre en avant certaines de mes forces et de mes faiblesses dans l’exercice de celui-ci.»

Marc EngelbergerMécanicien de locomotive avec brevet fédéral, CFF Voyageurs